Samen und Wellen

In meinem Andachtsbüchlein bin ich wieder mal auf zwei Bibelstellen gestossen, die mich schon immer sehr bewegt haben. Der Text dazu sprach mir aus dem Herzen. Die erste Bibelstelle ist aus Mt 13,18, Mk 4,3 oder auch Lukas 8,5:

5 Es ging ein Sämann aus zu säen seinen Samen. Und indem er säte, fiel einiges auf den Weg und wurde zertreten, und die Vögel unter dem Himmel fraßen’s auf.6 Und einiges fiel auf den Fels; und als es aufging, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte. 7 Und einiges fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen gingen mit auf und erstickten’s. 8 Und einiges fiel auf gutes Land; und es ging auf und trug hundertfach Frucht.

In 3 Evangelien findet man dieses Gleichnis. Und jedesmal wenn ich es lese frage ich mich unterbewusst in welche Kategorie ich falle. Ich hoffe und bete immer sogleich, dass der Herr den Samen bei mir auf gutes Land fallen läßt und ich Frucht bringe. Doch oft kommt (wie Bento ihn liebevoll nennt) Mr. Kacke und flüstert mir ein, dass es wohl nicht so wäre.

Die zweite Stelle ist die bekannte Stillung des Sturms in Lk 8,22 ff:

Und als sie fuhren, schlief er ein. Und es kam ein Windwirbel über den See und die Wellen überfielen sie, und sie waren in großer Gefahr. 24 Da traten sie zu ihm und weckten ihn auf und sprachen: Meister, Meister, wir kommen um! Da stand er auf und bedrohte den Wind und die Wogen des Wassers, und sie legten sich und es entstand eine Stille. 25 Er sprach aber zu ihnen: Wo ist euer Glaube?

So oft in unserem Leben ist es doch so, dass sich scheinbar die Sorgenwellen überhoch über uns auftürmen. Wir sehen gar nichts anderes mehr. Mir geht es jedenfalls so. Ich nenne mich Christ, doch Zweifel schleichen sich in mein Herz und Mr. Kacke meint dann immer „Na wo ist er jetzt dein Gott“.

Für mich selbst bin ich nach langem nachsinnen  zu zwei Einsichten gekommen. Was den Sämann betrifft, so ist es doch so, dass bei allen der Samen gesät wird. Der Herr sät nicht nur bei manchen, sondern bei allen. Nur geben wir dem Samen nicht den Platz den er haben sollte. Ich kann Jesus den besten Platz in meinem Herzen geben, den fruchtbarsten Boden. Und so würde der Glaube aufgehen und Frucht bringen. Ich kann aber auch an diesem Platz zulassen, dass der Glaube überwuchert wird von allerlei Sorgen. Mich ablenken lassen von der Welt und letztlich den Herrn nicht den Platz geben den er verdient. Oder aber ich lasse den Samen gar nicht ein und lasse ihn verdorren außerhalb meines Herzens – na gut, dann kann auch nichts aufgehen.
Was ich sagen will: ich glaube jedermann ist selbst der Gärtner des Glaubens. Wir können ihn stärken und bewahren. Unkraut wird immer wieder aufgehen und sich um das Pflänzchen wickeln – aber das kann man ausreißen und verbrennen.

Was den Sturm angeht, so ist niemand vor den Untiefen dieses Lebens gefeit. Es trifft jeden. Wir werden krank oder jemand den man geliebt hat ist nicht mehr da, wir verlieren unseren Arbeitsplatz oder haben Geldnöte. Wir glauben im Strudel des Lebens zu ertrinken, fühlen uns alleine und verlassen. Aber das sind wir nicht. Jesus ist immer da (er selbst sagte uns „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit!“). Er verlässt uns nicht. Seine Aussagen sind wahr und er ist treu. Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und auch in Ewigkeit (Hebräer 13,8). Auf ihn können wir uns verlassen. Egal welche Stürme uns bedrohen, Jesus ist stärker – er trägt uns durch.

Ich weiß nicht, ob das was ich da von mir gebe theologisch richtig ist – ich lasse mich gern belehren. Es ist eben das Ergebnis meiner Gedanken und Überlegungen. Der Glaube an unseren Herrn hilft uns durch die Stürme des Lebens und wie unsere Beziehung für Jesus aussieht, dafür sind eben auch wir selbst verantwortlich.

Was den Sturm angeht, so hat Bayless Conley (Heilungen im Lukasevangelium – Teil 4) erstaunliches mehr herausgelesen. Sehr lesenswert wie ich finde (direktlink).

Segen Euch allen!

Über Pilgerer

Du willst mehr mich wissen? Warum? Was ich Dir Dir sagen kann ist, dass Gott sich mir offenbart hat. Er hat mir die Wahrheit gesagt. Jesus ist der Erlöser der Welt! Durch seinen Tod am Kreuz hat er alle Menschen erlöst, die an ihn glauben! Du musst nur glauben! Ich glaube daran. Dennoch ist mein Leben ein Pilgerpfad. Steinig und oft falle ich hin. Daran ist nicht Gott schuld. Nein ich bin es. Ich muss Ihm nur ganz vertrauen und mich ihm ganz hingeben. Aber oft folge ich ihm nicht nach und stolpere. Von diesem Pilgerpfad berichte ich in meinem Blog.
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4 Responses to Samen und Wellen

  1. sabina sagt:

    Also …. ob theologisch richtig oder nicht … die zitierst hier schon mal die Bibel im O-Ton also erstmal theologisch nicht unfalsch :-)
    Deine Gedanken, wie es dann bei dir im Leben so ist, bleibt immer ein Zeugnis und somit stellt sich dann hier die Frage nach richtig oder falsch nicht. Zeugnisse bleiben individuell und das ist auch gut so. Nur in einem würde ich jetzt mal protestieren: Bento nennt ihn nicht „liebevoll“ Mr. Kacke, da ist schone ein scharfes zurückweisen und kein an-liebeln. Aber ich weiß, wie du das meinst … :-)

    Segen dir!

  2. quincy sagt:

    Hallo Sabina! Nein das Wort „liebevoll“ war hier äußerst ironisch gemeint :).

  3. viktor sagt:

    Hi,
    Gott sei dank, dass man kein Theologe sein muss um von seinem Wort zu zitieren, Zeugnisse aufzuschreiben und von ihm begeistert zu sein.

    Ich habe nach was ganz anderem gesucht und doch musste es wohl so sein, dass ich dein Text lese. Hat mich echt weitergebracht.

    Gleich mal noch schnell zum RSS-Newsreader hinzufügen. :)

    Gruß
    Viktor

  4. Quincy sagt:

    Hallo Viktor willkommen hier auf meinem Blog! Schön das es dir gefällt :) freut mich sehr!

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