Still standing

Die letzten Wochen haben mich doch sehr nachdenklich gemacht. Diese Worte in meinem Kopf:  „Was wenn es nicht wahr ist, was wenn es Jesus nicht gibt?“ haben mir schon sehr zu schaffen gemacht. Mittlerweile weiß ich warum, dazu später. Ich gebe zu, ich habe in den letzten Wochen auch etwas nachgelassen. Habe es zugelassen, dass mich die Probleme der Welt (meine Gesundheit, meine Arbeit, die Gesundheit anderer usw) einfach abgelenkt haben von Gott. Ich habe nicht mehr soviel mit Gott geredet, in seinem Wort gelesen, ihn gepriesen, ihm gedankt – die Welt hat mich müde gemacht.

Und so kamen gerade zu Ostern diese Worte in mein Herz. Hervorgebracht durch das Böse in der Welt, hinausgeschrien durch die Medien, gelesen in zig Blogs und News haben sich diese Worte letztlich in mein Innerstes hineingewunden.

Ich hatte die Rüstung Gottes nicht angelegt. Nicht auf mich acht gegeben und der Feind hat mich überwältigt, zu Fall gebracht. Aber hat er mich besiegt – nein! Im Gegenteil. Der Herr hat mich nicht verlassen. Im entscheidenten Moment hat er mir genau das gegeben was ich brauchte um wieder aufzustehen. Ich stehe wieder mit mehr Gewissheit als je zuvor. Der Herr lebt! Und wird wiederkommen! Er ist auferstanden! Ja er ist wahrhaftig auferstanden – Halleluja!

Eine zeitlang hatte ich wegen meiner Gedanken ein schlechtes Gewissen dem Herrn gegenüber. Darf ich zweifeln?  Und wieder gibt mir der Herr die Antwort. Diesmal in meiner Tageslosung, in der vom „ungläubigen“ Thomas berichtet wird. Thomas zweifelt an den Worten der anderen. Ist es ihm zu verübeln? Hätten wir an seiner Stelle nicht auch gezweifelt? Haben die Emaus-Jünger  eigentlich auch den Worten von Maria nicht geglaubt, musste nicht erst Jesus ihnen die Augen öffnen?

Thomas sucht die Antwort – er ist genau da wo er sie finden kann, im Kreis der Jünger (Bee hat recht: Gemeinschaft, gespräch mit Brüdern/Schwestern ist super wichtig!). Und dann kommt Jesus. Er spricht Thomas direkt an, er kennt sein Herz und weiß auch das Thomas ihn liebt.  Er bietet ihm seine Wunden dar, er verurteilt ihn nicht. Jesus gibt ihm alles was er braucht. Ich denke Jesus kennt unser Herz und unseren Feind sehr gut.  Jesus macht uns nicht nieder wenn wir ehrlich zweifeln, wenn wir ehrlich nach Antworten suchen.

Das war mir ein großer Trost. Letztlich ist es doch so: jeder der schwere Zeiten durchmacht, weiß doch im Prinzip, dass eine gestörte Beziehung zu Gott immer unsere eigene Schuld ist. Auch ich wusste das. Ich habe mich überrennen lassen von Gefühlen und Müdigkeit. Anstatt alle Probleme vor Gott zu bringen habe ich das Gegenteil gemacht. Alles aus eigener Kraft. Habe weniger gebetet, weniger im Wort gelesen, war zu müde für Gottesdienste. Kein Wunder dass es Satan dann versucht hat mir Lügen ins Herz zu flüstern.

Eines möchte ich noch ansprechen: meine Gedanken versetzten mich in große Unruhe und große Furcht. Ich konnte dies lange nicht erklären und dachte, dass es mein schlechtes Gewissen wäre, dass mir diese Gefühle vermittelt. Doch dem war nicht so. Der Grund ist ganz einfach: wenn es Jesus nicht gäbe, dann hätte ich keine Hoffnung mehr! Was wäre mein Leben ohne ihn? Das Leben wäre wertlos, einfach nur noch eine Aneinanderreihung von Lebenstagen ohne Hoffnung. Selbst wenn ich mein Leben in großem Reichtum und Luxus verbingen könnte – es wäre nichts wert. Denn eines Tages kommt der Tag der Tage und das Leben wäre vorbei.

Ich bedaure Atheisten und alle die Jesus ablehnen aufs tiefste. Seitdem mir der Herr (sozusagen als Geschenk dazu, dass er mich wieder aufrichten musste) diese Erkenntnis gegeben hat, bin ich tieftraurig über jeden der Jesus ablehnt – denn ihr Leben ist ohne jede Hoffnung. Sie wissen das nicht einmal. Wie traurig.

Aber ich kann jubeln und mich freuen.  Denn durch die Gnade Gottes habe ich etwas im Herzen, dass nicht auslöschbar ist. Der Herr hat mich wieder aufgerichtet und macht sein Wort wahr: Ich bin bei Euch, alle Tage, bis ans Ende der Welt (das ist mein Bibelwort zur Kommunion!).

Das war ein Weg auf meinem Pilgerpfad den ich am liebsten (auch was die Diskussionen danach anbetraf) aus meinem Leben streichen möchte. Gleichzeitig war es aber auch ein sehr lehrreiches Stück Weg. Ein harter Kampf, blutig und schmerzhaft – aber ich habe einiges daraus gelernt und bin bereit weiter mit Jesus voranzugehen! Danke dafür Herr!

Über Pilgerer

Du willst mehr mich wissen? Warum? Was ich Dir Dir sagen kann ist, dass Gott sich mir offenbart hat. Er hat mir die Wahrheit gesagt. Jesus ist der Erlöser der Welt! Durch seinen Tod am Kreuz hat er alle Menschen erlöst, die an ihn glauben! Du musst nur glauben! Ich glaube daran. Dennoch ist mein Leben ein Pilgerpfad. Steinig und oft falle ich hin. Daran ist nicht Gott schuld. Nein ich bin es. Ich muss Ihm nur ganz vertrauen und mich ihm ganz hingeben. Aber oft folge ich ihm nicht nach und stolpere. Von diesem Pilgerpfad berichte ich in meinem Blog.
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3 Responses to Still standing

  1. easyfisch sagt:

    Hallo Pilgerer

    Jeder von uns ist mal wie der Thomas drauf!-)
    Super, dass du dich hast von Gott ermutigen lassen!
    Keep going!

    Gruss easyfisch

  2. windhauch sagt:

    Dank sei Gott, dass du durch alle Zweifel und Fragen hindurch von Gott gehalten wurdest. Gott ist größer und noch mal viel tiefer als all unser menschliches Verstehen und manchmal auch Nichtverstehen.
    Segen Dir!

  3. Quincy sagt:

    Ich danke Euch beiden! Es ist zwar manchmal frustrierend Gott nicht zu verstehen – aber auf der anderen Seite wäre das ja auch etwas billig, wenn ein billiger Mensch Gottes Plan verstehen könnte ;).

    @ easyfisch: Keep going ;) – ja das passt. Das ist der nächste Schritt ;)

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