Pfingsten ist zwar schon vorrüber, dennoch möchte ich Euch ein paar Gedanken bezüglich des heiligen Geistes nicht vorenthalten. Für viele Menschen ist der heilige Geist etwas nicht greifbares. Auch wiedergeborene Christen wissen oft nicht so recht etwas mit dem dritten Teil der Trinität anzufangen.
Ich bin ein Mensch, der sich leider viel zu viel hinterfragt. Ich zweifle oft an mir selbst. Und auch die Frage, ob ich denn wirklich mit heiligem Geist erfüllt bin, hat mich schon mehr als einmal beschäftigt. Wie kann man denn feststellen, ob man mit heiligem Geist erfüllt ist? Jesus sagt, dass der heilige Geist unser Lehrer ist. Bekomme ich etwas beigebracht? Hmm doch schon sehr oft. Aber kommt das vom heiligen Geist? Kommt es von mir (eher nicht)? Habe ich es irgendwo gelesen? Nein so komme ich nicht weiter.
Gerade wenn ich mal wieder schwach bin (habt ihr auch immer wieder „Hochs/Tiefs“ im Glauben?), kommen mir diese Frage nach dem heiligen Geist oft ein. Der Teufel vergnügt sich anscheinend geradezu damit uns Menschen solcherlei Zweifel ins Herz zu legen.
Wie es der „Zufall“ so will, finde ich eine schöne Predigt von Pastor Wegert zu diesem Thema. Pastor Wegert meint, dass jeder Gläubige durch den heiligen Geist eine Fähigkeit erlangt, die der Ungläubige Mensch nicht hat. Er wird erleuchtet. Und zwar in der Hinsicht Gott zu sehen. Ich zitiere hier mal:
Das heißt, durch die Erleuchtung des Heiligen Geistes kann der Mensch etwas sehen, was er vorher noch nicht sah. Vorher war er blind für das Heil Gottes. Nun aber kann er sehen, denn es ist Licht in ihm geworden.
Und was sieht er nun? Er sieht Christus als das Ebenbild Gottes, er sieht Jesus als seinen Erlöser am Kreuz, er sieht, wie ihm vergeben wird, wie er gerecht vor Gott wird durch das vergossene Blut seines Heilandes. Er sieht das ganze Evangelium, die Herrlichkeit Gottes, die sich im Angesicht Christi widerspiegelt. Der Geist des Zeugnisses entfaltet vor den Augen der Begnadeten die Herrlichkeit Christi, so dass sie mit aufgedecktem Angesicht – also unverhüllt – die Schönheit und Erhabenheit der Person Jesu Christi und Seines Erlösungswerkes erkennen. Und dieses Schauen, dieser Glaube ist die wunderbare Reaktion der Erleuchteten, das Ergebnis des Zeugnisses von Gottes Geist.
Und das kann ich nachvollziehen. Ja das ist so. Durch den Glauben an Jesus (Gnade) wurde ich mit heiligen Geist erfüllt. Tja und Gott hat mich nicht mit unnützen Fähigkeiten ausgestattet. Ich kann nicht fliegen, ich leuchte nicht, ich rede immer noch in unglaublichen Schachtelsätzen. Was er mir aber gegeben hat, ist ihn zu sehen. Insbesondere in der Natur. Es reicht schon eine saftige grüne Wiese zu sehen, oder einen Sternenhimmel oder irgendwelche Vorgänge in der Natur und mein Herz brennt für den Herrn. Ich kann nicht anders als ihn loben und preisen wie genial er alles erschaffen hat.
Im Gegenzug ist das für die meisten Ungläubigen genau anders herum. Sie können nicht verstehen, dass ich z.B. glaube, dass Gott die Welt erschaffen hat. Dass er sie genial gemacht hat. Ich habe mich schon sooo oft gefragt, wieso Menschen Gott nicht sehen können. Egal was ich ihnen zeige, egal was ich ihnen sage. Sie können Gott nicht wahrnehmen. Sie „glauben“ viel lieber der Evolutionstheorie. Es ist vollkommen egal wieviele Wissenschaftler mittlerweile der Meinung sind, dass diese Theorie mehr als nur Lücken hat – sie ist jedenfalls besser als zu glauben, dass Gott die Welt erschaffen hat. Egal wieviel du von der Bibel erzählst, von der Komplexität, vom roten Faden, der sich von der ersten Seite an bis zur Offenbarung zieht, von der Liebe Gottes darin und so weiter – die Menschen werden dich belächeln, dir auf die Schulter klopfen und wenn sie gut sind, können sie das Mitleid in ihren Augen noch verbergen. Bis sich Gottes Gnade zeigt und ihr Herz berührt, dann ändert sich alles.
Der heilige Geist ist unser Augenöffner für Gott. Er befähigt uns ihn zu sehen, wo er für andere unsichtbar ist. Er befähigt mich an Jesus zu glauben und das Evangelium als Gewissheit zu sehen. Anderen ist es eine Torheit, mir ist es Hoffnung und Heil. Ich muss mich nur an mein brennendes Herz erinnern wenn der Geist loslegt. Es gibt dann kein zurück – laut jubeln könnte ich über Gott. Ich weiß jetzt, dass es gar nicht anders sein kann: der Geist ist in mir! Dies zu wissen, macht mich sehr glücklich.
Lieber Quincy – Die Anfechtung des Zweifels an der Ernsthaftigkeit oder Vorhandenheit des Glaubens als solchen kannte Martin Luther beispielsweise sehr genau. Wenn es ganz hart kam, schaute er auf einen eigens für diese Situation in seinen Schreibtisch geritzten Satz: „Ich bin getauft!“ Luther schaute also von sich weg, auf die in der Taufe ergangene Selbstzusage Gottes, also dorthin, wo sie in äußerster Konzentration ablesbar ist und machte auch auf diese Weise die Bedeutung der Heiligen Schrift deutlich. Und was ist denn die Heilige Schrift anderes als der Heilige Geist in seiner sinnlich faßbaren Gestalt? Ja, das Wort der Wahrheit lebt in Dir – das Wort, das allein frei macht, das aus Deinem Herzen leuchtet. Auch in Schachtelsätzen ;-).
Ja so das ist wahr – Halleluja! An den Schachtelsätzen werd ich aber noch arbeiten :D – ich kann irgendwie nicht anders als mich kompliziert ausdrücken. Mal sehen wie es in 10 Jahren aussieht :D.