Habe hier ja geschrieben, dass ich von der Taufe und der HP von Nina Hagen so positiv überrascht war. Auch, dass ich mich selbst an die Nase fassen musste, wegen meiner Vorurteile. Passend dazu hat Michael ein Interview mit Nina Hagen veröffentlicht. Nun habe ich vor einigen Tagen (tut mir leid, dass ich dafür so lange gebraucht habe) eine Mail mit einem Link zu einem weiteren Interview bekommen, mit der Bitte die Aussagen dort „zu prüfen“.
Nun ja – wenn ich ehrlich bin, so fühle ich mich nicht dazu berufen christliche Aussagen anderer zu werten. Dennoch habe ich mir das Interview hier mal angesehen und die Aussagen brennen mir schon etwas in den Augen. Es geht um Homosexualität und Abtreibung. Beide Themen sind für mich schon irgendwo Kernthemen und christlich auch äußerst umstritten.
Bezüglich beider Themen möchte ich persönlich keine Lehrmeinung verbreiten. Da streiten Leute drüber, die biblische Aussagen wesentlich besser kennen als ich (ich persönlich vertrete eher eine konservative Ansicht). Doch die Aussage Gott würde Homosexualität lieben und Christen die anderer Meinung wären, würden „faschistisches“ Gedankengut vertreten kann ich gar nicht nachvollziehen. Gott liebt die Ehe, die Familie – das finde ich in der Schrift. Das der Herr Homosexualität „liebt“ hab ich noch nicht gelesen.
Bei Peregrinatio findet sich zu dem Thema noch ein Artikel (bitte hierbei auch noch den Link zum Beitrag über das Ehepaar Campolo lesen!), der sich wesentlich feinfühliger mit der Thematik auseinander setzt.
Auch die Aussagen von Nina zur Abtreibung halte ich – milde ausgedrückt – für äußerst zweifelhaft. Gott liebt das Leben und vor allem Kinder. Abtreibung ist ein hochsensibles Thema, gerade eben erhalte ich durch die Schwangerschaft meiner Frau genügend Gelegenheit darüber nachzudenken. Auch möchte ich niemanden verurteilen, der abgetrieben hat, aber dennoch sollte sich Nina Hagen überlegen was sie hier äußert.
Insgesamt möchte ich auch nicht über Frau Hagen urteilen. Ich denke schon, dass sie an den Herrn glaubt und versucht ihm nachzufolgen. Andererseits ist sie auch nur eine Pilgerin auf dem Weg und sollte sich vielleicht etwas mehr in Demut üben und stille sein… (meine Meinung).
Vielleicht hilft eine einfache Überlegung beim Studium des AT weiter:
Die Ablehnung des homosexuellen Geschlechtsverkehrs (nicht der Homo-Liebe) im AT beruht ja auf den besonderen Reinheitsgesetzen des Judentums. (Dabei ist die Frage, ob diese überhaupt heute noch für Christen gelten!?) Selbst, wenn sie gelten! Was war wohl der Sinn der Gebote? Warum war es Gott ein “Gräuel”, wenn Schweiefleisch gegesssen wurde? Warum verbot man Sex während der Menstruation der Frau? Stellte ganaue Regeln für die Reinigung nach dem GV auf? Warum verbot man Homo-Sex? usw. Man hatte doch Angst vor Seuchen/Krankheiten??! Es war auch ein Gräuel einen Leprakranken oder Toten zu berühren! Wie Jesus sagte, die Absicht bei Unreinheit ist entscheidend: Wahre Unreinheit ist, wenn ich jemand schaden will, böse Absichten habe! (Mat. 15) (Will ich jemand mit Homo-Sex schaden??) Jedenfalls sollte man sehr vorsichtig sein über Homsexuelle zu richten: Vielleicht hatten die alten Juden einfach nur Angst vor unreinen Krankheiten (womit sie auch richtig lagen, AIDS usw. )??
Zur Abtreibung:
Jesus sagt immer wieder, dass allein Liebe und Geist den Menschen mit Gott seelisch verbinden (z.B. zentrales Thema des Johanneseavngeliums). „Was aus dem Fleisch geboren ist beleibt Fleisch…“ Ist nun die Verschmelzung des Fleisches von Mann und Frau zu einem neuen Fleisch schon von Beginn an ein neues seelisches Leben, mit Gott durch Liebe (Empfindungen, Seele) verbunden? Tritt nicht erst die Empfindungsfähigkeit (Liebesfähigkeit) etwas später ein?
Hallo Ron,
vielen Dank für Deinen Beitrag – aus irgendeinem Grunde hat WordPress den Kommentar nicht freigegeben. Sorry dafür.
Nun zu deinem Kommentar. Ich glaube nicht, dass Gott homosexuellen Geschlechtsverkehr nur wegen der Angst vor Seuchen/Krankheiten verboten hat. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mich bei dem Thema schwer tue eine Linie zu finden. Ich lasse mich mal zu folgenden Hinreisen: ich glaube nicht, dass Gott Homosexualität gut findet oder liebt; ich glaube aber, dass Gott Homosexuelle liebt. Ich kann den „christlichen“ Thesen, wonach Homosexuelle Menschen nicht in den Himmel kommen nicht folgen.
Dennoch würde ich jetzt nicht soweit gehen und homosexuelle Ehen oder ähnliches gutheißen…