Nina Hagen ist denke ich jedem ein Begriff. Schillernde Persönlichkeit, absolut Crazy, nicht ernst zunehmen, Musikerin mit Herz und Seele, Ulknudel – jeder hat wohl so sein eigenes Bild von ihr. Ich hatte auch meines, und ich muss zugeben: es war kein besonders schönes Bild. Könnte man es sichtbar machen, wäre es wohl einfach ziemlich chaotisch bunt und grell.
Hinzu kam ihre mir einfach widerstrebende Lebenseinstellung und Zuneigung zu Götzengöttern (immerhin hat sie ihre Tochter Cosma Shiva genannt).
Dieses Bild hielt sich mein Leben lang, dann jedoch hörte ich, dass Nina Hagen sich hat taufen lassen. Ich war verblüfft. Gerade ein paar Tage vorher sah ich sie im Fernsehen und hab (mit meinen Vorurteilen im Herzen) schnell weggeschalten und jetzt plötzlich sollte sie eine Schwester sein? Unglaublich wie schnell sich Meinungen ändern. Plötzlich war Nina auf meiner Seite – oder ich auf ihrer. Aber ich blieb skeptisch – zu oft hat Nina ihren Ansichten gewechselt. So oft wie ihre Outfits hat sie auch ihre religöse Einstellung geändert.
Mittlerweile hat sie ein Buch über ihr Leben geschrieben, in dem auch ihr neuer Glaube zu Wort kommt, eine Weihnachtsfeier abgehalten, bei der es vor allem um das Geburtstagskind selbst ging und jetzt auch ein Gospel-Album veröffentlicht. Das ringt mir Respekt ab! Was mich beeindruckt ist, dass sie ihren Glauben so kompromisslos weitergibt. Es geht nicht darum ihre alten Fans zu behalten und neue zu gewinnen. Es ist irgendwie kein Marketing-Gag zu erkennen, sie scheint es ehrlich zu meinen. Ihre Seite (ok sie ist wirklich gräßlich und ohne DSL 16.000 holt man sich lieber erstmal ne Tasse Kaffe) schreit ihren neuen Herrn förmlich heraus. Ihre neues Album zeigt vom Stil über den Text bis zu Musik und Covertitel eindeutig wie sehr sie sich verändert hat.
Ich finde es klasse, dass Nina ihren Glauben so voll und ganz den Menschen mitteilt. Und noch besser finde ich, dass Gott so unglaublich bei der Auswahl seiner Werkzeuge ist. Ich schäme mich, dass ich so leichtfertig einen Menschen verurteilt habe, wie schon so oft. Und: es ist unglaublich, aber ich denke dieses Album von Nina werde ich mal genauer unter die Lupe nehmen :whistle:
Danke oh Herr, dass Du alle Menschen für Dein Werk gebrauchen kannst – selbst mich. Danke, dass Du unsere Herzen kennst. Bitte mache uns alle zu einem Werkzeug das Dir wohl gefällt!
Amen!
ja, ich erlebe Nina gelegentl. auf facebook – sie ist total engagiert! :good:
Wissen Sie, es sagt viel über Ihren Glauben aus, wenn Sie Ihre Meinung über einen Menschen so sehr von seiner „Rechtgläubigkeit“ abhängig machen.
Sehen Sie meinen Kommentar als Geschenk an, das ich Ihnen auf Ihrer Pilgerreise mitgebe.
Hallo istvan und willkommen! Tja sie haben vollkommen recht istvan. Leider sind wir Menschen so. Wir haben alle Bilder von unseren Mitmenschen im Kopf – gerade das ist es, was ich in dem Beitrag hier an mir persönlich ankreide. Wenn man den Beitrag genau liest, dann sollte das eigentlich zu erkennen sein.
Jeder hat seine persönliche Einstellung. Auch Sie (wie wir alle) verurteilen ihre Mitmenschen jeden Tag, schon wenn Sie aufstehen und aus dem Fenster blicken, mit dem Auto auf die Arbeit fahren, Einkaufen gehen, TV sehen. So ist das einfach.
Sie sollten es daher nicht meinem Glauben an Jesus Christus anlasten, dass ich Menschen be(ver)urteile. Das tun wir alle. Sie sollten es viel mehr meinem Glauben anlasten, dass ich in der Lage bin meine Meinung zu revidieren und um Vergebung zu bitten.
Noch weniger sollten Sie es meinem Glauben anrechnen, wenn ich mich freue, dass jemand wie Nina vom allmächtigen Gott zu einem Gotteskind gemacht wurde. Das ist einfach wieder ein Beispiel für für unglaubliche Gnade des ewigen Gottes.
ja, die Nina
– a very special girl!
Habe vor einigen Wochen ihr Buch „Bekenntnisse“ gelesen und war sehr beeindruckt über ihre offene, ehrliche Art, über ihren „neuen“ Glauben zu schreiben! Ich war anfangs auch etwas skeptisch, weil ich einen neuen typischen Nina-Werbe-Gag witterte. Dazu kam mein Eindruck, dass sie sich über die Jahre nacheinander in verschiedenen fernöstlichen Religionen tummelte und schließlich irgendwie verheddert hatte.
Ich habe eine ähnliche Odysse´ durch östliche Weisheitslehren hinter mir, bevor ich heim kam zu Jesus Christus und mich zum ersten mal hier wirklich angenommen/ aufgehoben fühle!
Deshalb kann ich ihren Weg zu Jesus so gut nachvollziehen. Ich finde Nina auch gelegentlich ein bißchen sehr schrill, sehr bunt und sehr laut – aber das ist eben Nina. Man kann darüber denken, wie man will – aber sie ist sich immer selber treu geblieben und das mag ich so an ihr. Sie meint es so, wie sie sagt – sie ist authentisch, was nicht jeder von sich behaupten kann!
Hallo Michael, da geht es Dir wie mir. Auch das ist es, was ich rückblickend mit Respekt auf der Zunge sagen kann: sie ist sich treu! Sie lebt das was sie fühlt und denkt. Und das ist weit mehr, als die meisten Menschen von sich sagen können.
Und wunderschön ist es, dass sie das jetzt auch mit ihrem neuen Glauben tut.
Ich gebe zu: Nina Hagen werde ich vermutlich nie richtig sympathisch finden, wir sind einfach zu verschieden. Sie ist mir immer noch zu schrill. Aber sie hat mir gezeigt, wie schnell man Menschen in die falsche Ecke stellt, wie schnell ich Menschen in eine Ecke stelle.
Deshalb: Go on Nina!