Fastenzeit 2009

Etwas verspätet, möchte ich Euch das Ergebnis meiner persönlichen Fastenzeit verkünden. Mit dem Ostersonntag (traditionell endet die Fastenzeit eher, aber für mich eben am Ostersonntag) ging für mich die Fastenzeit zu Ende. Endlich – möcht ich schon fast ausrufen. Ich hatte ja einige Beiträge weiter hinten (wer neugierig ist, kann das hier nachlesen) darüber geschrieben was ich alles tun möchte in der Fastenzeit. Bei all den Dingen die ich hier aufgezählt habe, kam es mir hauptsächlich eigentlich nur auf 2 Dinge an: Süßigkeiten und das Spielen am PC. Diese beiden Dinge hatten in letzter Zeit doch arg zugenommen und ich wollte diese in der Fastenzeit einschränken.

Ich wollte dies nicht nur aus „gesundheitlichen“ Aspekten tun. Natürlich habe ich durch meinen übermäßigen Schokoladenkonsum auch einige Kg zugelegt und es wäre gesünder für mich, wenn ich darauf eine Weile verzichte. Aber der eigentliche Grund, warum ich mich entschloss für einige Wochen darauf zu verzichten, war der Herr. Ich wollte ihm die Ehre geben und einfach auf lieb gewonnenes verzichten.

Nun was ist in dieser Zeit geschehen. Leider kann ich jetzt nicht von mir behaupten, dass ich große geistliche Fortschritte gemacht hätte. Aber ich habe viel Freude gewonnen. Ich glaube ich habe mich noch nie so auf einen Ostersonntag gefreut. Aber es war nicht nur die Freude wieder naschen zu können, nein irgendwie hat sich die Freude über die Auferstehung Jesu hier mit reingemischt. Die Zeit der „Entbehrungen“ war vorbei. Dieses kleine Werk war vollbracht. Noch nie konnte ich so erfreut „Danke“ ausrufen über die Auferstehung Jesu, wie an diesem Ostersonntag.

Zwei weitere Aspekte möchte ich noch aufführen. Zum einen war ich wirklich entsetzt, wie stark  mich diese Gewohnheiten alle gefesselt haben. Wie abhängig ich davon war. Mir war dies nicht bewusst. Ich musste am Anfang meine Hand wirklich zwingen den Kühlschrankgriff loszulassen, den sie gewohnheitsmäßig nach dem eigentlichen Abendessen schon wieder aufziehen wollte. Auch der verzicht auf das Spielen am PC (oder besser das strikte einschränken) fiel mir am Anfang sehr schwer. Hier wurde mir bewußt, wieviel Zeit ich plötzlich über hatte. Zeit, die ich am Anfang erstmal mit etwas sinnvollen füllen musste.

Diese Abhängigkeiten haben mich erschreckt und mir wurde bewußt, dass dies nur die Spitze des Eisberges ist. Einen riesigen Berg Abhängigkeiten tragen wir alle mit uns herum. Alles Dinge, die uns eigentlich vom Herrn abhalten. Denn um alle diese Dinge müssen wir uns kümmern. Sie lenken uns ab und machen uns müde. Wer immer mich nun fragt welchen Sinn Fasten nun haben kann, dies würde ich immer aufführen: du wirst Dir viel klarer über die Dämonen die Besitz von Dir haben. Durch Fasten bist Du in der Lage sie zu sehen und auch dich ihrer zu entledigen. Ja auch das ist möglich! Denn wenn man erstmal eine Weile verzichtet hat, dann wird einem klar, dass man diese Dinge alle doch gar nicht sooo unbedingt braucht / tun muss. Man kann auch weiterhin auf sie verzichten. Sie machen das Leben weder besser noch schöner, ohne sie ist man frei!

Ein anderer Aspekt: man lernt die Dinge wieder zu schätzen. Ich freue mich jetzt wieder auf einen Döner und werde ihn sicherlich  nicht einfach nur in mich hineinschlingen, sondern genießen. Im prinzip ist es mit allen Dingen im Leben so: auf Regen folgt Sonnenschein und auf schlechten Zeiten gute. Wir vergessen in den Zeiten des Sonnenscheins einfach wie schön er ist und wie gut er tut. Deshalb schadet es keinem einfach mal für sich selbst auf etwas liebgewonnenes zu verzichten – man wird schnell erkennen wie wertvoll es ist.

Mein Fazit: ich werde wieder fasten! Es hat mir geholfen Dinge zu schätzen und mich wieder an ihnen zu erfreuen. Aber auch die Erkenntnis, dass ich voller Zwänge bin und Jesus nicht ohne Grund sagt: Faste und Bete! Wegbegleiter hat uns  hier an seinen Fasten teilhaben lassen (immer von einem Fastentag zum nächsten springen …).  Ich werde mir das genauer ansehen und hoffe das im kommenden Jahr mal tun zu können. Im Gegensatz zu dem, was man sich automatisch vorstellt (Hunger, Kopfweh, Leistungseinbrüche) wurde Wegi erfrischt und mit Kraft erfüllt. Er hat aber auch etwas getan, was der weltliche Mensch mit Heilfasten im Normalfall nicht tut:  Wegi hat seinen Blick auf Jesus gerichtet, sein Herz für den Herrn geöffnet und auf den auferstandenen Jesus geblickt. Kein Wunder das da die Kraft nur so gesprudelt ist! Nachahmenswert!

Über Pilgerer

Du willst mehr mich wissen? Warum? Was ich Dir Dir sagen kann ist, dass Gott sich mir offenbart hat. Er hat mir die Wahrheit gesagt. Jesus ist der Erlöser der Welt! Durch seinen Tod am Kreuz hat er alle Menschen erlöst, die an ihn glauben! Du musst nur glauben! Ich glaube daran. Dennoch ist mein Leben ein Pilgerpfad. Steinig und oft falle ich hin. Daran ist nicht Gott schuld. Nein ich bin es. Ich muss Ihm nur ganz vertrauen und mich ihm ganz hingeben. Aber oft folge ich ihm nicht nach und stolpere. Von diesem Pilgerpfad berichte ich in meinem Blog.
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3 Responses to Fastenzeit 2009

  1. Ich habe zwar nicht gefastet, aber mir wurde, als die Glotze kaputt ging, bewusst, wie viel Zeit durch das Fehlen derselben auf einmal freigesetzt wurde. Auf einmal lese ich wieder Bücher… Herrlich …

    Finde ich toll, dass Du das durchgezogen hast! Segen Dir!

  2. Valentin sagt:

    Fasten. Das ist eine Sache, die ich dieses Jahr auch noch machen möchte.

    Das ganz bewusste abschalten von der schnellen Welt um dich herum.

    Ich dachte, dass ich dabei vielleicht alleine, nur mit Wasser und meiner Bibel irgendwo in den Wald oder die Berge gehe und dort ein, zwei Tage bleibe… Mal sehen…

    Danke für den Artikel…

  3. Stef sagt:

    Lieber Quincy,
    erstmal toll, dass Du gefastet hast! Das ist eine schöne christliche (und übrigens auch biblische) Tugend und für uns Wohlstandsmenschen eine gute, geistliche Sache.
    Meine Frau und ich haben nach vielen Jahen auch mal wieder in der Fastenzeit gefastet. Wir haben es zumindest versucht ;-) Wir wollten von Süßigkeiten fasten (Computerfasten erschien mir für den Anfang zu schwer ;-) ) Ich habe mich an die allgemeinen Ratschläge von Chrysostomus orientiert, der sinngemäß sagt, dass man lieber klein anfangen sollte als nie anzufangen. Deshalb habe ich mir auch Ausnahmen erlaubt wie z.B. Kuchen, der mir bei Feiern angeboten wird. Außerdem waren Fruchtjoghurts u.ä. erlaubt.
    In meiner Kindheit haben wir Kinder bis Ostern immer unsere Süßigkeiten aufgespart (in einer großen Glasdose). Das war Verzicht mit anschließender großen Belohnung. Finde ich immer noch toll die Idee.
    Gott segne Dich!
    Stefan

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