Stirb endlich Tier!

Dieser Artikel arbeitet schon ewig in mir! Und eigentlich sollte er in einer Frage enden, nämlich wie ich es denn schaffen könnte. Aber es gibt keine Frage mehr, denn der Herr hat mir die Antwort schon gegeben.

Ich weiß nicht wie es bei Euch ist, aber dieses verdammte Tier in mir (kennt jemand diesen uralten Song von Pur mit dem Tier – der passt wie die Faust aufs Auge auf mich) kommt immer wieder zum Vorschein. Ich kann mich noch so sehr bemühen, ich schaffe es einfach nicht dieses Tier in mir zu unterdrücken oder zu töten. Der alte Quincy kommt immer wieder hoch. Er steht dann da brüllend, wütend, verletzend.

Und je mehr er kaputt macht, desto weniger kann er sich selber leiden. Darum wird er noch wütender und macht noch mehr kaputt. Was hat der Typ schon vernichtet und wieviel Mühe, Liebe und Demut hat es erfordert diese Schäden wieder zu beheben.

Das bringt mich zur Verzweiflung. Ich möchte doch Licht und Salz sein. Ich möchte doch, dass andere Menschen durch mich die Liebe Jesu sehen. Das sie sehen wie gut der Herr ist und wie sehr er die Menschen liebt. Und plötzlich steht da dieser brüllende und fauchende Typ rum. Dieser alte jähzornige Quincy, der vor nichts halt macht. Manchmal ist es gar so, dass ich gar nicht merke dass das Tier da war. Ich bermerke gar nicht, dass ich jemanden gerade angebrüllt habe. Erst hinterher muss ich mir anhören: „Man den hast du ja angefahren, musste das sein?“. Ich bin dann oft ganz verwundert – es war mir gar nicht bewusst.

Ich habe oft darum gebetet, dass der alte Mensch in mir endlich verschwinden möge. Ich habe dem alten Menschen in mir auch befohlen (im Namen Jesu) endlich zu verschwinden. Er kam wieder. Manchmal schaffe ich es so alte Sünden zu vermeiden. Aber ansonsten kommt er wieder.

Ich fragte Gott warum er nicht geht und wie ich es dann schaffen könnte. Da gab mir der Herr die Szene ins Herz, wo die Jünger vergeblich versuchten einen Dämon auszutreiben. Es war ja nicht das Erste mal, dass sie das versuchten. Aber sie schafften es nicht. Jesus war darüber ziemlich verstimmt, aber als sie ihn fragten warum es denn bei ihnen nicht geklappt hat, antwortete er:

Diese Art kann durch nichts ausfahren außer durch Gebet und Fasten.

Beten und Fasten waren die Worte, die sozusagen bei diesem Bild fett dargestellt waren. Der alte Mensch ist immer noch in mir und kämpft gegen meine neue Persönlichkeit. Doch Gott nimmt ihn nicht einfach weg von mir. Ich muss meinen Weg mit ihm gehen, vielleicht falle ich auch mal hin, doch der Herr hebt mich auch wieder auf.

Beten und Fasten – das klingt nach Arbeit und Mühen. Das ist anstrengend. Aber es kräftigt und macht stark. Ich muss an meinem alten Menschen wachsen, den Kampf gegen ihn aufnehmen. Demut, Liebe und Geduld sind die Waffen gegen Jähzorn, Hass und Ungeduld. Wenn ich es schaffe gegen das Tier zu siegen (mit Hilfe des Herrn), dann wird auch der neue Mensch in mir davon profitieren und letztlich werde ich so, wie der Herr es von mir will!

Der Herr machte mir klar, dass der Mensch an Problemen wachsen muss. Die Christen auf die man bewundernd sieht, sind oft Menschen die sehr viel durchmachen mussten in ihrem Leben. Das waren oft Menschen, die vor ihrem Leben mit Jesus nicht gerade das waren, was man sich unter einem Christen vorstellt. Paulus ist hier mein Vorbild. Vom Zerstörer und Verfolger zum Erbauer und Verkünder. Wenn einem alles einfach so zur Verfügung steht, kann man seinen Charakter nicht ausbauen, nicht der werden der man sein soll. Schwierigkeiten, Sünde, Traurigkeit, Leid sind immer auch eine Chance die der Herr einem gibt. Eine Chance zu wachsen und Jesus näher zu kommen. So wie das schlimmste Unwetter und die tiefste Dunkelheit auch immer irgendwann zu Sonnenschein und Wärme werden.

Eines Tages wird das Tier schweigen! Danke Herr!

Über Pilgerer

Du willst mehr mich wissen? Warum? Was ich Dir Dir sagen kann ist, dass Gott sich mir offenbart hat. Er hat mir die Wahrheit gesagt. Jesus ist der Erlöser der Welt! Durch seinen Tod am Kreuz hat er alle Menschen erlöst, die an ihn glauben! Du musst nur glauben! Ich glaube daran. Dennoch ist mein Leben ein Pilgerpfad. Steinig und oft falle ich hin. Daran ist nicht Gott schuld. Nein ich bin es. Ich muss Ihm nur ganz vertrauen und mich ihm ganz hingeben. Aber oft folge ich ihm nicht nach und stolpere. Von diesem Pilgerpfad berichte ich in meinem Blog.
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13 Responses to Stirb endlich Tier!

  1. Markus sagt:

    Ich wünsch‘ dir alles Gute und hoffe, dass du deinen ‚Dämon‘ besiegen kannst, oder wenigstens mit ihm Frieden schliessen kannst, so, dass er dich nicht mehr ‚überfällt‘.

    Die Tatsache, dass dir immerhin schon auffällt, wenn du dich daneben benimmst, ist schon ein Schritt in die richtige Richtung!

    Es ist alles eine Frage der Übung (und der Unterstützung). Du schaffst das :)

  2. Bento sagt:

    Hi Quincy

    ein sehr ehrlicher und offener Beitrag – toll!

    „Bekennt einander die Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet! Viel vermag eines Gerechten Gebet in seiner Wirkung.“ Jak.5,16

    ja, wir sind tatsächlich diese Gerechten – durch Jesu Blut!
    Das ist wirklich kaum zu glauben und zu erfassen – daher ist es auch so nötig durch Gebet (im Geist in diese Wahrheit eintreten) und Fasten (Enthaltsamkeit von der Welt – auch ihren Sicht- und Denkweisen) sich diese Tatsache vor Augen zu führen und im Herzen zu erfassen.

    Nein, das Licht braucht nicht mit der Dunkelheit zu kämpfen, denn die Dunkelheit kann da gar nicht bestehen, wo das Licht ist!
    Ja, Paulus ist da wirklich ein gutes Vorbild – seine völlige Verwandlung geschah in der Begengnung mit Jesus!!

    Segen

  3. Stef sagt:

    Danke für Deine Offenheit!
    Das macht sicherlich viele andere Mut, auch den Kampf gegen die eigene Sünde immer wieder aufzunehmen.
    Das ist m.E. einer der Hauptaufgaben der christlichen Gemeinschaft, dass man sich gegenseitig hilft (praktisch und durch Ermutigung und Gebet) im Glauben und Charakter zu wachsen.
    Wenn wir uns dem geistlichen Kampf stellen, dann können wir damit auch das Evangelium in sehr authentischer Weise in die Welt tragen wie auch Paulus schreibt:
    „Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, um an seiner Verheißung teilzuhaben. Wisst ihr nicht, dass die Läufer im Stadion zwar alle laufen, aber dass nur einer den Siegespreis gewinnt? Lauft so, dass ihr ihn gewinnt. Jeder Wettkämpfer lebt aber völlig enthaltsam; jene tun dies, um einen vergänglichen, wir aber, um einen unvergänglichen Siegeskranz zu gewinnen. Darum laufe ich nicht wie einer, der ziellos läuft, und kämpfe mit der Faust nicht wie einer, der in die Luft schlägt; vielmehr züchtige und unterwerfe ich meinen Leib, damit ich nicht anderen predige und selbst verworfen werde.“ (1. Kor 9,23-27)

  4. Philip sagt:

    Freut mich, dass du eine Antwort bekommen hast.

    Und ich kenn das bei mir selbst auch. Von manchen Dingen hat mich Jesus sofort befreit, z.B. die Computerspielsucht (von der ich ja schon geschrieben habe), die war von einem Tag auf den anderen weg. Andere Dinge dagegen sind geblieben, vor allem charakterliche Schwächen und schlechte Angewohnheiten verbessern sich wohl bei vielen Christen nur sehr langsam.

    Ich hatte neulich einen kleinen „Dialog“ mit Gott, also ein Gebet, wo ich wirklich den starken Eindruck hatte, dass er mir eine direkte Antwort gibt.

    Da habe ich ihn gebeten, endlich meine Antriebslosigkeit von mir wegzunehmen. Und ich bekam die Antwort, dass ich das doch überhaupt nicht will. Da hab ich geantwortet: „Doch!“ Darauf bekam ich die Antwort, dass das mit viel Leid und Schmerzen verbunden sein wird.
    Tja, dann wusste ich, wie ich dieser Veränderung im Weg stehe: Ich bin nicht bereit, den schwierigen Weg zu gehen, sondern wollte den einfachen Weg gehen (der mich aber langfristig kaputt machen würde).

    Gruß, Philip

  5. Quincy sagt:

    Ich danke Euch sehr für Eure Antworten und den Mut den ihr mir dadurch gebt! Gerade das was Philipp am Ende geschrieben hat, ist oft mein Problem. Ich denke, dass Gott wesentlich mehr mit mir tun könnte, wenn ich denn einfach mal „gehen“ würde.

    Auch ich stehe mir selbst im Weg und die Antwort an Philip ist oft auch die Gleiche an mich: Du willst das tief im Innern nicht wirklich. Du willst dich hier ausruhen.

    Das Ergebnis ist, dass ich geistlich nicht wachse und nicht weiterkomme. Ich sehe, dass der Herr an mir arbeitet. Ich fühle es und ich merke es an meiner Gesinnung. So manche Frucht des Geistes, allen voran die Liebe wächst und gedeiht langsam. Und das ist so schön und freut mich sehr.

    Und wenn dann das Tier wieder zum Vorschein kommt und alles zunichte macht ist das sehr hart. Aber hier hat mir Gott gezeigt, dass ich das schaffen kann. Es wird hart und es wird dauern – und vielleicht wird der Typ nie ganz weggehen, aber ich werde mit Sicherheit Jesu ähnlicher werden.

    Nochmals Danke für Eure Posts, vor allem freut mich, dass Markus mein Blog nicht verlassen hat. Danke auch für Deine netten Worte!

  6. Torelynn sagt:

    Hallo Quincy,

    sofort als ich bei Dir gelesen hab, ist mir ein Buch eingefallen, das ich Dir ans Herz legen möchte. „Befreiung“ von Watchman Nee – Du bekommst es z.B. beim Verlag Der Strom (verlagderstrom.de). Darin geht es genau um Dein Thema. Watchman Nee ist sowieso völlig genial meiner Meinung nach.
    Grad in letzter Zeit werd ich wieder mit meiner alten Kreatur konfrontiert. Meist grad dann wenn ich ein Thema angehen will, geht es erst scheinbar in die falsche Richtung – aber alles ist ein langsamer Lernprozess, der niemals einfach ist, so hab ich Hoffnung.
    Wichtig ist, niemals aufgeben und sich nicht vom Feind unterkriegen lassen.
    Perfekt werden wir niemals sein – ohne den alten Menschen erst im ewigen Leben sein.
    Und ich hab auch gemerkt, schlechte Eigenschaften unseres alten Menschen können auch positiv in Gottes Sinne genutzt werden.

    Liebe Grüße
    Torelynn

  7. Quincy sagt:

    Danke für den Tipp Torelynn – werd ich gleich mal anschauen!

  8. Pingback: Unser Leben als Christ ist die einzige Bibel die die meisten Menschen in ihrem Leben zu sehen bekommen! - Bibel, Leben, Jesus, Vorbild, Liebe, - Jesus und Ich...

  9. Sepp sagt:

    Röm 8,1 So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
    Nur so im Falle,wenn das Tier dich anklagt.
    Hab neulich eine Botschaft gehört mit dem gleichen Thema. Wenn das Tier auftaucht?
    Hurra, ein Grund zum rühmen,was ist das, das Gott in mir verändern will?
    Röm.5:3 Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch der Bedrängnisse, weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, 4 Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung,5 Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.

    Ich höre mir gerne Brother John an:
    http://www.liberatedliving.com/loosehim.html

  10. Quincy sagt:

    Danke Sepp für deine Gedanken. An Röm 5,3 muss ich auch oft denken – ein Vers, der tröstet und anspornt gleichzeitig. Danke auch für den Link – werde da gleich mal reinschauen!

  11. Thorn sagt:

    Quincy, hat Beten und Fasten für dich funktioniert?

    Ist Unterdrückung deines alten Selbst für dich die Lösung gewesen? So wie Christus den Menschen verzeiht, die seine Verzeihung suchen, so musst auch du dir selbst verzeihen und dein altes Ich annehmen, statt zu versuchen, es wie etwas Fremdes auszukehren und zu unterdrücken. „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern“ heißt es im Vaterunser. Du kannst nur dann Vergebung empfangen, wenn du in der Lage bist, dir selbst zu vergeben und nicht einen Teil von dir als „Tier“ wegzusperren.

    Der Jähzorn und das Böse bricht mti Macht hervor, wenn man ihm nicht mir Liebe und Güte begegnet. Das gilt nicht nur im Zusammenleben mit den anderen, sonern auch und gerade im Zusammenleben mit sich selbst.

  12. Quincy sagt:

    Du hast recht Thorn – aus eigener Kraft schafft man das eh nicht. Letztlich möchte ich einfach Jesus ähnlicher werden. Nicht mehr mit Jähzorn, Wut und ähnlichem Reagieren, sondern mit Liebe usw. Letztlich ist Fasten für mich einfach ein Mittel Jesus näher zu kommen. Aber ich mache das ja nicht ständig. Ich faste nur, wenn ich das Gefühl habe, dass es jetzt nötig wäre.

    Als ich das schrieb, war ich einfach nur mal wieder verzweifelt. Jesus gab so viel für mich und ich bin oft so scheiße (ich glaub dazu hab ich auch mal was geschrieben: Gott liebt mich, obwohl ich so scheiße bin).

    Letztlich wird alles (auch das Fasten usw) hauptsächlich demütig machen – denn ich kann nichts aus mir heraus tun. Letztlich kann nur Jesus mich verändern – egal was ich mache.

  13. Doreen K sagt:

    Hallo:)
    Ich bin zufällig auf deine Seite gestoßen, weil sie fast so klingt, wie meine eigene: ichundjesus.blogspot.de (lies doch gern mal diesen Eintrag: https://ichundjesus.blogspot.com/2018/06/warum-es-sunde-ist-sich-die-gebote.html?m=1) )
    Ich weiß nicht, wie es um Dich und das Tier steht, aber ich wollte dir gern mal Joseph Prince ans Herz legen. Es gibt viele Predigten von ihm bei YouTube und ich glaube, dass könnte Dir sehr helfen!:) Liebe Grüße und Gottes Segen, Doreen

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